Stachelbeere

Beschreibung

Die Stachelbeere ist ein Beerenobst und gehört zu den Stachelbeergewächsen. Ein ausgewachsener Strauch liefert um die 5 kg Beeren. Bevorzugt wird ein halbschattiger bis sonniger Standort der jedoch vor Wind und Spätfrost geschützt sein sollte. Der Boden sollte gut durchlässig und nährstoffreich sein.

PFLANZENKRANKHEITEN 

Bakterielle Schaderreger 

Bakterielle Schaderreger können über Verletzungen in die Pflanze gelangen und dort Krankheiten wie Fäulnis oder Flecken auslösen (z.B. Pseudomonaden). Eine bekannte bakterielle Erkrankung ist z.B. der Bakterienbrand in Steinobst (Marille, Zwetschke) oder auch der Feuerbrand.

Vorsorge: Zur Bekämpfung bakterieller Blattfleckenerreger stehen keine geeigneten Pflanzenschutzmittel zur Verfügung. Zur vorbeugenden Bekämpfung können Fungizide wie z.B. Kupferpräparate eingesetzt werden, welche einen zeitlich begrenzten Schutzfilm gegen Bakterien bilden.

Zeitraum: ganzjährig

Lösung: Vorbeugender Einsatz von Kupferpräparaten zur Befallsminderung

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Amerikanischer Stachelbeermehltau

Diese Abart der Mehltaupilze verursacht auch bei Schwarzen Johannisbeeren erheblichen Schaden. Zuerst befällt der Pilz die jungen Triebe und überzieht sie mit einer mehlig weißen Schicht. Sobald der Strauch Früchte bildet, werden auch diese Befallen und sind nicht mehr genießbar. Der Pilz bringt die Pflanze dazu immer mehr Triebe zu produzieren, die er immer wieder befällt und die Pflanze so immens geschwächt wird. Bei Schönwetter breitet sich der Pilz rasant schnell aus. Er überwintert auf abgeworfenen Blättern oder Fruchtmumien.

Vorsorge: Im Zuge des Winterschnittes sollte man die Sträucher entsprechend ausdünnen. Kranke stellen sind bis aufs gesunde Holz zu entfernen. Droht ein Befall sollte man gefährdete Sträucher alle 2 Wochen mit Fungizid spritzen. Das Temperaturfenster bei der Behandlung sollte zwischen 15 und 25 °C liegen.

Zeitraum: April, Mai, Juni, Juli

Lösung: Mehltaupräparat spritzen oder vorbeugend gegen weitere Sporenverbreitung mit Kupferpräparat behandeln.

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Blattfallkrankheit

Diese pilzliche Krankheit findet man auch bei der Schwarzen Johannisbeere. Die ersten Anzeichen bemerkt man Ende Mai als dunkle Flecken auf den Blättern. Meistens breitet sich die Krankheit von den unteren Schichten der Pflanze nach oben hin aus, wobei die Anzahl und Größe der Flecken zunimmt. Bei Fortschreiten der Infektion beginnen sich die Blätter vom Rand her einzurollen und vertrocknen. Als Folge sind die Sträucher sehr geschwächt. Der Pilz überwintert auf abgefallenen Blättern und beginnt von dort aus ab April Neuinfektionen auszulösen. Durch diese ersten Infektionsherde werden Sommersporen gebildet, die dann im großen Rahmen neue Partien infizieren.

Vorsorge: Alle angefallenen Blätter sollten vor dem Winter entfernt und vernichtet werden. Man sollte die Blätter regelmäßig auf eine Infektion untersuchen, um so früh wie möglich eingreifen zu können. Bei sensiblen Sorten kann man schon vor der Blüte mit einer Bekämpfung mit Fungiziden beginnen.

Als pflanzenstärkende Maßnahme sind Blattbehandlungen mit Naturid EM Mikro Basis und Naturid EM Blatt plus zu empfehlen.

Zeitraum: Mai, Juni, Juli, August

Lösung: es sind derzeit keine chem. Präparate zugelassen. Eine vorbeugende Behandlung mit Kupferpräparaten zur Sporenabtötung kann Abhilfe schaffen.

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TIERISCHE SCHÄDLINGE

Gelbe Stachelbeerblattwespe

Die gelbe Stachelbeerblattwespe befällt neben Johannisbeeren auch Stachelbeeren. Die jungen Raupen beginnen ihren Fraß meistens an schlecht erkennbaren Stellen auf den innenliegenden Blättern des Strauches. Je älter sie werden desto mehr an Blattwerk verzehren sie. Unerkannt kann dies zu einem vollständigen Kahlfraß des Strauches führen. Über die Sommermonate (Mai, Juni, Juli, August) kann es bis zu 3 Generationen der Wespe geben, wobei die letzte Generation Ende August im Boden überwintert. Im darauffolgenden Frühjahr wird dann eine orange-gelbe Wespe mit transparenten Flügeln daraus, die ihre Eier auf die Unterseite der Blätter legt.

Vorsorge: Kontrolle der Blattunterseiten auf eventuell abgelegte Eier. Sollten Larven gefunden werden, sind diese abzupflücken.

Zeitraum: April, Mai, Juni, Juli, August

Lösung: es sind derzeit keine chem. Präparate zugelassen.

 

Johannisbeerglasflügler

Der Schaden wird meist erst beim Winterschnitt sichtbar. Die befallenen Zweige sind brüchig und brechen unter der Eis- und Schneelast leicht ab. An welken und kümmernden Trieben ist der Befall nur an den Schlupflöchern und Kotkrümeln zu sehen. Fruchttriebe können sich nicht entwickeln. Die durch diesen Schädling verursachten schwarzen Fraßgänge im Mark der Triebe sind ein sicheres Zeichen für dessen Anwesenheit. Häufig findet man hier auch noch die Larven. Die Falter haben eine Flügelspannweite von 17 - 21 mm. Die Flügel sind vorwiegend durchsichtig, mit braunschwarzen Adern und Rändern. Die Vorderflügel sind zur Spitze hin teilweise orangebraun. Der Johannisbeerglasflügler überwintert als fertig entwickelte Raupe im jüngeren oder älteren Holz. Im April oder Mai legt sie einen Gang bis fast zur Oberfläche an, der nur noch durch eine dünne Wand verschlossen bleibt. Hier wird im ausgehöhlten Mark ein seidener Kokon gesponnen und die Raupe verpuppt sich. Einige Wochen später schiebt sich die Puppe aus dem Kokon und streift schließlich auch ihre Puppenhülle ab, die im Schlupfloch steckenbleibt. Der Falter fliegt dann von Ende Mai bis in den Juli hinein, hauptsächlich in den Morgenstunden sonniger Tage. Die Eiablage erfolgt einzeln an der Rinde in der Nähe einer Knospe oder eines Seitentriebes. Nach ca. 10 Tagen schlüpfen die Raupen, die sich sogleich bis zum Mark einbohren und zu fressen beginnen. Sie minieren dort den ganzen Sommer und Herbst hindurch und verbringen hier auch den Winter.

Vorsorge: Man sollte den Strauch an seinen älteren Trieben bis in das gesunde Holz zurückschneiden. Eine chemische Bekämpfung ist nur möglich solange die Raupe sich nicht in ihrem Kokon befindet, also Mitte Juni. Dennoch sollte der genaue Zeitpunkt durch Beobachtung ermittelt werden.

Zeitraum: April, Mai, Juni, Juli

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Napfschildlaus

Neben Zwetschken befällt diese Lausart auch Pfirsiche, Johannisbeeren, Stachelbeeren sowie Himbeeren. Die Zwetschkenschildlaus oder Gemeine Napfschildlaus schwächt die Wirtspflanze und verursacht vorzeitigen Laubfall. Die Wachsausscheidungen sowie der Honigtau verschmutzen die Früchte und erschweren dadurch die Ernte. Der Körper des Weibchens bildet einen harten, oft krötenartigen Schild. Der Schild des adulten Weibchens ist 4 - 6 mm lang, oval und etwas runzelig. Er ist glänzend rötlichbraun oder kastanienbraun. Das Ei ist winzig, oval und weißlich. Die Nymphe ist oval, flach, hell grünlich-orange oder bräunlich. Die Nymphen schlüpfen von Mitte Juni bis Mitte Juli. Diese wandern nach einigen Tagen zu den jüngsten Trieben und Blättern wo sie beginnen zu saugen. Das 2. Nymphenstadium ist im August erreicht. Diese suchen sich Zweige und kleine Äste zur Überwinterung. Die Farbe wechselt von grün nach orange oder braun. Im März werden sie wieder aktiv und im April sind sie erwachsen. Sie bleiben an ihren Plätzen und bilden den harten Schutzschild aus. Im Mai/Juni legen die Weibchen mehrere hundert Eier und sterben danach. Die Schilde bleiben zum Schutz der Eigelege erhalten.

Vorsorge: Bevor die Nymphen ihr Schild ausgebildet haben, Ende Juli/Anfang August kann man den Befall durch eine chemische Bekämpfung stark reduzieren. Wird im Zuge des Winterschnitts oder im zeitigen Frühjahr ein Befall festgestellt empfiehlt sich eine Paraffinölspritzung.

Zeitraum: April, Mai, Juni, Juli, August, September

 

San-Jose Schildlaus

Dies Laus ist vornehmlich auf Johannisbeeren und Äpfel, aber auch auf anderen Gehölzen zu finden. Die Gefährlichste Schildlausart ist die Deckel-Schildlaus, ein mehrjähriger Befall führt zum Absterben der Wirtspflanzen. Es enstehen aschgraue Schildkrusten.
Einzelschilde bis 2 mm Durchmesser, rund oder länglich, gelbbraun bis schwarzgrau mit grauem bis gelblichem Zentrum; unter dem Schild ist die gelbe Laus sichtbar. Die befallene Rinde ist oft rissig, das Gewebe unter der Rinde ist rot verfärbt.
An Kernobstfrüchten sitzt die Laus meist in der Kelch- und Stielgrube, um die Schilde ist ein roter Hof zu finden.

Vorsorge: Eine Austriebsspritzung kann vorbeugend helfen. Kann man bereits einen Befall erkennen, sollte man ebenfalls mit einem zugelassenen nützlingsschonenden Insektizid dagegen vorgehen. Gegenspieler (Zehrwespen) fördern.

Zeitraum: März, April, Mai, Juni, Juli, August

 

Stachelbeerspanner

Der Stachelbeerspinner ist auf Stachelbeeren und Johannisbeeren der bedeutenste Fraßschädling. Ab April sind kleine schwarz-gelb gemusterte Raupen zu erkennen, die die Knospen, Blüten und ganze Blätter fressen. Ist die Raupe erwachsen, verpuppt sie sich meistens direkt am Strauch. Gegen Juli und August kann man dann den 3-4 cm großen Falter beobachten. Dieser legt meist auf die Blattunterseite seine Eier. Sobald die Larven schlüpfen (August/September) fressen sie kleine Löcher in die Blätter und überwintern dann in herabgefallenem Laub.

Vorsorge: Man sollte unbedingt alle herabgefallenen Blätter gründlich entfernen. Eine Möglichkeit ist auch die gut sichtbaren Kokons händisch von der Pflanze abzupflücken. Im Raupenstadium ist eine Bekämpfung mit einem zugelassenen nützlingsschonenden Insektizid möglich.

Zeitraum: April, Mai, Juni, Juli, August, September

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