Birne

Beschreibung

Birnen gehören zur Familie der Rosengewächse und können bis zu 15 m hoch werden. Sie haben - verglichen mit Äpfeln - hohe Standortansprüche und wegen der etwas früheren Blüte größere Frostempfindlichkeit. Die Früchte weisen vielfältige Formen, von rundlich bis länglich, schmal, gerade oder gebogen auf und die Schale ist grünlich, gelblich, rötlich oder orange bis bräunlich gefärbt.

Birnen werden zum Kernobst gezählt und sind also Scheinfrüchte, in denen einige kleine, braun gefärbte Samenkerne in fünf Fächern liegen. Das feste Fruchtfleisch ist meist weißlich gefärbt, saftig und würzig. Die Birnen-Saison beginnt in Österreich mit den heimischen Frühsorten im August und September.

 

PFLANZENKRANKHEITEN 

Obstbaumkrebs

Besonders in regenreichen Jahren vorkommend. Der pilzliche Erreger ruft an Trieben, Zweigen und Ästen der Kernobstarten, aber auch an Steinobst teils offene, teils geschlossene Krebswunden hervor.
Die Infektion erfolgt im Herbst an den Blattnarben, oder an feinen Holzverletzungen und konzentriert sich zunächst auf die Umgebung der betreffenden Augen, später verdorren die oberhalb der Infektionsstelle befindlichen Teile. Stauende Nässe im Boden vermeiden, eventuell für Drainage sorgen. Rindenverletzungen sofort mit einem Wundverschlussmittel versorgen.

Vorsorge: Großzügiges Entfernen und Verbrennen erkrankter Teile, Wunden bis ins gesunde Holz hinein sauber ausschneiden und wundbehandeln. Stark befallene Bäume roden. Bei gefährdeten Bäumen vorbeugende Spritzung mit Kupferpräparat bei Beginn und Ende des Laubfalles.

Zeitraum: bei Auftreten bzw. Beginn Laubbildung oder Laubfall.

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Bakterielle Schaderreger

Bakterielle Schaderreger können über Verletzungen in die Pflanze gelangen und dort Krankheiten wie Fäulnis oder Flecken auslösen (z.B. Pseudomonaden). Eine bekannte bakterielle Erkrankung ist z.B. der Bakterienbrand in Steinobst (Marille, Zwetschke) oder auch der Feuerbrand.

Vorsorge Zur Bekämpfung bakterieller Blattfleckenerreger stehen keine geeigneten Pflanzenschutzmittel zur Verfügung. Zur vorbeugenden Bekämpfung können Fungizide wie z.B. Kupferpräparate eingesetzt werden, welche einen zeitlich begrenzten Schutzfilm gegen Bakterien bilden.

Zeitraum: ganzjährig

Lösung: Vorbeugender Einsatz von Kupferpräparaten zur Befallsminderung

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Birnengitterrost

Der Erreger der Birnengitterrostes gehört zut Gattung der Rostpilze. Der Pilz überwintert in den Trieben des Wacholders, wo er knotenartige Verdickungen verursacht. Im Frühjahr werden die Sporen entweder durch Insekten oder durch den Wind auf die Birnenbäume übertragen. An der Oberseite der Birnenblätter entstehen orange-rote Flecken (Mitte Mai). Hellbraune Gewebewucherungen bilden sich gegen Juli und August auf der Unterseite. Solche Wucherungen können auch auf Trieben oder Früchten auftreten. Sobald ein Blatt mehrer Infektionsstellen hat, wird es abgestoßen. Grundsätzlich ist jede Birnensorte betroffen.

Vorsorge: Da sich Birnenbäume oder Wacholdersträucher niemals untereinander infizieren können, ist eine Entfernung einer der beiden Gattungen die einfachste Methode. Ansonsten ist es ratsam betroffene Stellen an Sträuchern zu entfernen und zu verbrennen. Die Birnenkultur kann mit Fungiziden während der Sporenflugzeit behandelt werden.

Als pflanzenstärkende Maßnahme sind Blattbehandlungen mit Naturid EM Mikro Basis und Naturid EM Blatt plus zu empfehlen.

Zeitraum: Februar, März, April, Mai, Juni, Juli, August, September

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Birnenschorf

Der Birnenschorf ist weltweit die bedeutendste Erkrankung von Birnenbäumen, kommt aber in abgewandelter Form auch an Äpfeln, Kirschen und Pfirsichen vor. Sporenlager an Trieben, braun-grüne, schwarze, unscharf begrenzte, oft strahlig verlaufende Flecken bereits an jungen Blättern. Bei feuchter Witterung mit schwankenden Temperaturen rasche Ausbreitung sowohl auf den Blättern als auch auf den Trieben. Wintersporen auf abgefallenen Blättern verursachen die Frühjahrsinfektion.

Vorsorge: 

  • wenig anfällige Sorten verwenden
  • entfernen kranker Triebe und Blätter bereits im Herbst
  • regelmäßiger Rückschnitt
  • auslichten der Triebe
  • Fungizidmaßnahmen

Als pflanzenstärkende Maßnahme sind Blattbehandlungen mit Naturid EM Mikro Basis und Naturid EM Blatt plus zu empfehlen.

Zeitraum: April, Mai, Juni, Juli, August

Lösung: Frühjahrsschnitt, Winterspritzung

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Echter Mehltau

Von diesem Vertreter der Mehltau-Pilze werden hauptsächlich Quitte und Mispel befallen. Bei diesen Bäumen fängt der Pilz erst auf den Blättern zu wachsen an und überzieht diese mit einem weißen Überzug. An den Früchten macht sich der Befall durch verkorkte Stellen bemerkbar. Der Pilz überwintert in Knospen, die dann im nächsten Frühling schon von Anfang an einen mehlig weißen Überzug haben.

Vorsorge:

  • sofort alle befallenen Triebe anschneiden
  • vor dem Winter gesamtes Falllaub entfernen
  • eine Behandlung mit Fungizid ist möglich

Zeitraum: Sommermonate

Lösung: Rückschnitt, Winterspritzung mit Cuprofor, in belaubtem Zustand mit zugelassenem Mehltaumittel.

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Feuerbrand

Feuerbrand wird von Bakterien verursacht. Auch der Apfel und die Quitte sind manchmal betroffen. Die Erreger überwintern in kranken Trieben, wo sich im Frühjahr Tropfen von weißlichem Bakterienschleim bilden. Insekten helfen bei der Verbreitung des Erregers. Im Frühjahr welken die Blätter und Blüten des Birnbaumes. Es kommt zu plötzlicher Verbräunung oder Schwarzfärbung. Infizierte Triebe erscheinen zuerst wasserdurchzogen und fahlgrün, verfärben sich innerhalb weniger Stunden und vertrocknen. Die Triebspitzen verkrümmen infolge des Wasserverlustes.Die Krankheit kann sich auch auf Äste und Stämme ausbreiten. Eine Übertragung kann außer durch Insekten auch durch unsaubere Schnittwerkzeuge verursacht werden.

Vorsorge: Achtung! Hierbei handelt es sich um eine meldepflichtige Pflanzenkankheit. Eine sofortige Rodung des befallenen Bestandes ist notwendig um eine Vebreitung zu verhindern. Derzeit gibt es keine wirksame Behandlung.

Zeitraum: Sommermonate

Lösung: Derzeit sind im Haus- Kleingartenbereich keine Präparate zur Bekämpfung zugelassen.

 

UNKRÄUTER

Zweikeimblättrige Unkräuter

Unter und zwischen Obstbäumen fühlen sich manche Unkrautarten besonders wohl. Viele Unkrautarten kommen auch mit z.B. feuchtem Kies, Rindenmulchauflagen oder sandigen Bedingungen zurande und benötigen nicht viel Nährstoffe. Auch bei Wassermangel sind die Unkräuter in der Regel viel schneller wieder da als z.B. Gräser – sofern sie von der Dürre überhaupt beeinträchtigt werden. Generell unterscheidet man bei zweikeimblättrigen Unkräutern zwischen ein- und mehrjährigen Unkrautpflanzen. Schwierigkeiten machen vor allem solche Unkräuter, die kriechend oder rosettenartig dicht auf dem Boden aufliegen und sich durch Wurzel- oder Sprossausläufer stark verbreiten (z. B. Kleearten, Gundelrebe, Hahnenfuß, Löwenzahn, Wegerich u.a.).

Häufigste Unkräuter: Gänseblümchen, Löwenzahn, Wegeriche, Kleearten, Ehrenpreis, Franzosenkraut, Knöteriche, Winden, Disteln u.v.a.

Vorsorge: Unter Obstbäumen ist es bei Pflanzenschutzmaßnahmen enorm wichtig, darauf zu achten, dass in erster Linie nur die Grünteile der Unkräuter benetzt werden und so wenig Spritzbrühe wie möglich auf das Erdreich trifft. Auch wenn bodenunwirksame Präparate zum Einsatz kommen, gibt es auch bei Bäumen Vertreter von Flachwurzlern, wo ein Wurzelstrang auch mal an der Erdoberfläche hervortritt. Dieser darf dann keinesfalls behandelt werden. Daher und auch, um Windverfrachtungen auf die Bäume zu vermeiden ist hier der Gebrauch eines Spritzschirmes empfohlen bzw. bei manchen Mitteln sogar vorgeschrieben (Gebrauchsanweisung beachten!)

In der Unkrautbekämpfung werden in der Regel glyphosathältige Präparate zur Anwendung gebracht. Glyphosat ist ein nicht-selektives Blattherbizid mit systemischer Wirkung, das über grüne Pflanzenteile aufgenommen wird. Es wirkt somit nicht selektiv gegen einkeim- (Gräser) und zweikeimblättrige Unkräuter. Innerhalb der Pflanze wird Glyphosat systemisch verteilt. Glyphosat ist relativ immobil, wodurch auf den Boden gelangende Spritzbrühe dort gebunden wird und daher nur in sehr geringem Maße von Pflanzen aufgenommen werden kann. Eine Wirkung über den Boden ist also so gut wie nicht vorhanden, außer es liegen Wurzeln frei (siehe oben). Darum kann auch eine Aussaat oder Neupflanzung bald nach Ausbringen des Herbizids erfolgen.

Zeitraum: März, April, Mai, Juni, Juli, August, September, Oktober, November

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TIERISCHE SCHÄDLINGE 

Birnenblattpockenmilbe

Die Birnenblattpockenmilbe gehört zur Familie der Gallmilben. Sie sind sehr klein und mit freiem Auge nicht sichtbar. Weibchen besiedeln die Blätter und regen diese zur Bildung der charakteristischen Pocken an, um ihre Eier darauf ablegen zu können. Die Pocken sind ab dem Frühjahr auf Ober- und Unterseite der Blätter sichtbar. Sie verfärben sich über grün und rötlich auf schwarz-braun. Es gibt mehrere Generationen pro Jahr. Die letzte Generation überwintert in den Knospen.

Vorsorge: Eine Bekämpfung mit einen Schwefelpräparats ist möglich und sollte vor der Blüte bzw. zum Knospenschwellen erfolgen da die Milben da ihr Winterquartier verlassen und sich noch keine Pocken gebildet haben. Für gewöhnlich reicht es jedoch, befallene Blätter so bald wie möglich zu entfernen.

Zeitraum: Sommermonate

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Birnenblattsauger

Man unterscheidet 3 Untergattungen: gemeinen Birnenblattsauger, großen Birnenblattsauger, gefleckten Birnenblattsauger. Sie stechen Knospen und Blütenbüschel an und ernähren sich durch Saugen. Befallene Blüten werden braun und sterben ab. Durch den von Blattsaugern ausgeschiedenen Honigtau entstehen auf Trieben, Blättern und Früchten schwarze beschmutzte Flächen. Starker Befall führt zu kleinen, missgebildeten Früchten und vorzeitigem Blatt- oder Fruchtfall. Witterungsabhängig werden mehrere Generationen pro Jahr gebildet. Die Eier der Sommergenerationen werden entlang der Mittelader an der Blattunterseite abgelegt.

Erwachsene Blattflöhe überwintern vornehmlich in Rindenverstecken der Wirtsbäume und beginnen sehr zeitig (ca. März) mit der Eiablage an Zweigen und Knospen.

Vorsorge: Befallene Triebe abschneiden und verbrennen, Baumanstrich.

Zeitraum: März, April, Mai, Juni

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Birnengallmücke

Die Birnengallmücke legt im April/Mai ihre Eier in die noch nicht geöffneten Blüten von Birnbäumen ab. Dort schlüpfen noch zur Zeit der Blüte die Larven und fressen das Kerngehäuse. Dabei scheiden sie einen Stoff aus, der das unregelmäßige und atypische kugelige Wachstum befallener Früchte verursacht. Die Früchte werden nach einer Zeit schwarz und platzen auf. Dadurch gelangen die Larven in den Boden, wo sie bis zur nächsten Birnenblüte überwintern.

Vorsorge: War im Vorjahr ein vermehrter Befall zu verzeichnen muss eine Behandlung mit Insektiziden im Zeitraum vor Beginn und vor Ende der Hauptblüte durchgeführt werden. Gab es das Problem in der vorherigen Saison nicht, solle man unbedingt schadhafte Früchte entfernen bevor diese aufplatzen können.

Zeitraum: April, Mai, Juni

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Birnenknospenstecher

Der Birnenknospenstecher zählt zur Familie der Rüsselkäfer. Er ist ca. 5 mm lang und von graubrauner Farbe. Ab Mai fressen adulte Exemplare die Blätter des Baumes ab. Im Juni sucht er sich in der Borke des Baumes ein Versteck und hält ca. bis September eine Ruhepause. Erwacht er wieder, beginnt er die Laubknospen zu fressen und Weibchen legen danach bis zu 20 Eier in die schon beschädigten Blütenknospen ab. Die Eier können in den Knospen überwintern und nach dem Schlüpfen im Frühjahr höhlt diese die Knospe aus und verpuppt sich danach. Indiz für einen Befall sind braune und ausgehöhlte Knospen.

 

Vorsorge: Eine aktive Behandlung mit Insektizid ist nur während des Reifungsfraßes im Herbst möglich. Das Auftreten der Käfer kann ab Anfang September durch Abklopfen der Käfer von den Zweigen (Klopfproben) überwacht werden. Kontrollen des Käferauftretens sowie etwaige Behandlungsmaßnahmen werden bevorzugt bei warmer Witterung durchführen.

Zeitraum: Mai, Juni, September

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