Schädlinge im Keller

Lernen Sie hier welche Schädlinge häufig im Keller anzutreffen sind und was Sie dagegen tun können.

 

Nager 

Wanderratte und Hausratte

Wanderratte:
Körperbau: erreicht im ausgewachsenem Stadium eine Körperlänge von ca. 20 bis 27 cm. Der Schwanz misst zwischen 13 und 22 cm. Ältere Männchen können an die 500 g schwer werden, fortpflanzungsfähig sind sie bereits mit etwa 150 g.
Fellfarbe: Der Oberteil des Körpers und Schwanzes ist bräunlichgrau, die Unterseite scharf abgesetzt schmutzigweiß bis grau, die Mittellinie des Rückens gewöhnlich etwas dunkler als die Seite des Leibes. Der Körperbau der Wanderratte ist gedrungener und plumper als jener der Hausratte. Sie hat kleine runde und dicht behaarte Ohren, der Schwanz ist an der Unterseite hell, während der von Hausratten einfärbig dunkelgrau ist. Die Wanderratte bevorzugt feuchte und kühle Räume in Gebäuden oder Wassernähe im Freien. Dafür besonders geeignet sind: Kanalisation, Kellerräume, Müllplätze und Komposthaufen, Fundamentbereiche von Wohnhäusern, U-Bahnschächte, Abwasserreinigungsanlagen, Parkanlagen in Wassernähe, Kühlhäuser und Großküchen sowie selbst angelegte Baue im Fußbodenfundament unter Stallungen. Wanderratten neigen  - im Unterscheid zu Hausratten – zur Bevorratung von Nahrung; d.h. sie tragen ständig Material und  Verzehrbares in den Bau und lagern dieses ein (hamstern).

Hausratte:
Körperbau: viel schlanker als die Wanderratte mit Körperlängen zwischen 16 und 24 cm und einem Körpergewicht von ca. 150-250 g. Die Schwanzlänge ist im allgemeinen länger als der Körper, die Ohren groß und fast unbehaart.
Fellfarbe: rückenseitig von dunkel braunschwarz bis schwarz bzw. hellgrau bis schiefergrau, bauchseitig ein wenig heller.
Die Hausratte besiedelt vorzugsweise die oberen Teile des Hauses, die Kornböden, Dachkammern, Stallböden, Silos, Speicher, Scheunen, Lagerhäuser, Binnenhäfen, Mastanlagen und vor allem Mühlen sowie Getreidelager und entfernt sich dabei möglichst wenig von der eigentlichen Behausung des Menschen. Höhere Temperaturen und trockenere Gebäudeteile sind eher Zielgebiete für die Reviere der Hausratten, die meist einen Aktionsradius von 50 m nicht übersteigen. Dadurch überschneiden sich die Reviere von Haus- und Wanderratten nur selten, selbst wenn das selbe Gebäude als Unterschlupf dient. Lediglich im Kellerbereich kann es manchmal zu parallelen Ansiedelungen kommen. Die relativ kleinflächigen Reviere werden gegen fremde Ratten verteidigt, obwohl übermäßiger Körperkontakt (z.T. auch im Nestbereich) vermieden wird. Selbst wenn vorübergehende Nahrungsmittelknappheit herrscht, verlassen Hausratten kaum ihre Reviere.

Vorsorge: Neben der Installation von mit Nagerködern bestückten Nagerstationen/-boxen zählen das Einschränken bzw. Verhindern von Unterschlupf-, bzw. Einwanderungsmöglichkeiten in Gebäude als die einfachsten Vorbeugungsmaßnahmen. Dazu können bereits einfache Maßnahmen genügen wie:

  • Vergittern von Kanal- und Gullydeckeln, Leitungsschächten, Kellerfenstern und Dachrinnenfallrohren mit Maschenweiten kleiner als 12mm.
  • Verschluss von Spalten und Löchern im Mauerwerk der Keller- und Dachbodenbereiche von Wohn- und Bürohäusern, Lagerhallen, Stallungen u.a.
  • Einbau dichtschließender schwerer Eisentüren in Kellern, Stallungen, Produktionsräumen, etc.
  • Entzug sämtlicher Unterschlupf- und Nistmöglichkeiten durch Entrümpelung von Dachböden, Lagerhallen, Kellern und Höfen.
  • Lagerung von Getreide, Nahrungs- und Futtermitteln unter nagersicheren Bedingungen. 

Zeitraum: ganzjährig, besonders in sehr kalter Jahreszeit

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Maus 

Körperbau: im ausgewachsenen Zustand ca. 9 cm Körperlänge und ein Gewicht von maximal 35 g. Es gibt 2 Unterarten, die sich hauptsächlich durch die Färbung ihres Haarkleides, der Schwanzlänge und in der Verbreitung unterscheiden. M. m. domesticus ist rückenseitig dunkelgrau gefärbt, selten heller und bauchseitig hellgrau. Der Schwanz ist körperlang und diese Art zeigt eine deutlichere Bindung an Gebäude, weil v.a. in Siedlungsgebieten bzw. Großstadtgebieten vorkommend. M. m. musculus weist eine hellgraue Rückenfärbung auf und eine ziemlich scharf abgegrenzte weißgraue bis fast weiße Bauchseite. Der Schwanz erreicht nicht die Länge des Körpers und diese Art lebt im Sommer vorwiegend im Freien in ländlichen Gebieten bzw. Einzugsbereich von Städten. Das Hausmausweibchen wirft 4 - 6 mal/Jahr mit durchschnittlich 4 - 8 Jungen/Wurf. Die Trächtigkeit dauert knappe 3 Wochen, die Jungen sind nach 2 - 4 Monaten geschlechtsreif und haben eine Lebenserwartung von bis zu 2 Jahren.

Vorsorge: Neben der Installation von mit Nagerködern bestückten Nagerstationen/boxen zählen das Einschränken bzw. Verhindern von Unterschlupf-, bzw. Einwanderungsmöglichkeiten in Gebäude als die einfachsten Vorbeugungsmaßnahmen. Dazu können bereits einfache Maßnahmen genügen wie:

  • Vergittern von Kanal- und Gullydeckeln, Leitungsschächten, Kellerfenstern und Dachrinnenfallrohren mit Maschenweiten kleiner als 12mm.
  • Verschluss von Spalten und Löchern im Mauerwerk der Keller- und Dachbodenbereiche von Wohn- und Bürohäusern, Lagerhallen, Stallungen u.a.
  • Einbau dichtschließender schwerer Eisentüren in Kellern, Stallungen, Produktionsräumen, etc.
  • Entzug sämtlicher Unterschlupf- und Nistmöglichkeiten durch Entrümpelung von Dachböden, Lagerhallen, Kellern und Höfen.
  • Lagerung von Getreide, Nahrungs- und Futtermitteln unter nagersicheren Bedingungen. 

Zeitraum: ganzjährig, besonders in sehr kalter Jahreszeit

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Gerüche

Unangenehme Gerüche sind eine Sache, die man oft nicht allzu lange erträgt. Den Gestank mit Duftsprays oder anderen Geruchsüberdeckern zu bekämpfen hilft oft nur kurze Zeit. Wenn die Ursache nicht beseitigt/entfernt wird oder die Stelle, von der der Geruch ausgeht nicht gezielt behandelt wird, kehrt der "Duft" garantiert wieder.

Kriechendes Ungeziefer

Ameisen 

Wegameise bzw. Lasius-Arten

4 mm lang, gelblich-braun bis schwarzbraun. Die in Vorräten vorkommenden Tiere sind flügellose Arbeiterinnen. Seltener gibt es auch Nester in Häusern unter Putz, Wandverkleidungen, Dielen und Treppen, dann treten sie auch in geflügelter Form auf. Ameisennester haben in unmittelbarer Nähe irgendwo eine Wasserquelle.
Vorkommen, befallenes Gut: Vor allem zuckerhaltige Produkte, befällt aber auch Fleisch und andere Nahrungsmittel.
Schäden, Befall: Fraß, Verunreinigung der Nahrung durch festklebende Tiere. Ameisen sind keine aktiven Holzzerstörer!

Vorsorge: Durch Beobachtung Ausfindigmachen der Hauptstraßen. So kommen Sie zum Ameisennest - und zur Futterquelle. Diese sofort beseitigen. Eingang der Ameisen ins Haus abdichten, oft helfen ein paar Tropfen Lavendelöl, die man auf die Ameisenstraße träufelt. Bekämpfung mit chem. Präparaten.

Zeitraum: Indoor ganzjährig möglich, vornehmlich Frühjahr, Sommer

 

Käfer (Nagerkäfer, Hausbock, Splintholzkäfer)

Splintholzkäfer:
befallen ausschließlich das Splintholz von Laubhölzern. Kernholz, Buche und Nadelhölzer werden nicht angegriffen. Käfer können sich auch noch in sehr trockenen Räumen intensiv ausbreiten (20 - 60% rel. LF). Käfer sind 2,5 - 8 mm groß. Eier werden vorzugsweise an den Stirnseiten des Holzes oder auch in die Fluglöcher (1-2 mm) gelegt, Bohrmehl ist sehr fein. Gefährdung von Befall vor allem bei Parkett aus Eiche und bei Paletten- und Verpackungsholz (Importware!).

Nagekäfer (Anobien):
alle Nagekäfer sind kleine Käfer mit einem typischen Halsschild, welches kapuzenartig den Kopf überbedeckt. Der gekämmte Nagekäfer trägt auffällig große gefächerte Fühler. Fluglöcher sind kreisrund (1,5 - 3,5 mm). Larven sind weiß und haben 3 Beinpaare. Befallen wird trockenes Nadelholz und/oder Laubholz sowie feuchtes pilzbefallenes Holz.

Hausbock:
größter Holzschädling. Käfer befallen ausschließlich Nadelholz, kein Laubholz. Paarungszeit: Juni bis August in den heißen Tagesstunden. Eiablage (ca. 140 - 200) in Risse und Spalten von Holz. Temperaturoptimum: 28 - 30° C, Fraßtätigkeit bevorzugt in den Außenzonen  des Splintholzes und an erwärmten Holzstellen (Sonneneinstrahlung oder Kaminnähe). Befall auf Dachböden, Dachstühlen und Außenkonstruktionen. Larven zernagen das Holz in unregelmäßig verlaufenden Gängen. Wellenförmige Nagespuren mit feinem staubartigem Bohrmehl. Bohrmehl gelangt in der Regel nicht nach außen. Verpuppung nach 3 - 10 jährigem Fraß dicht unter der Holzoberfläche. Ovale, 5 - 10 mm große Ausfluglöcher.

Vorsorge: Ausbau befallener Hölzer, Heißluft oder Durchgasung bzw. Bekämpfung mit insektenbekämpfenden Holzschutzmitteln.

Zeitraum: ganzjährig

 

Spinnen, Weberknechte, Tausendfüssler

Sowohl Tausendfüßer als auch Spinnen sind generell nicht als Schädlinge einzustufen, da in den seltensten Fällen ein „Befall“ vorliegt oder Schäden entstehen. Im Gegenteil, Tausendfüßer ernähren sich überwiegend von abgestorbenen Pflanzenteilen und sind wichtige Abfallbeseitiger und "Hausspinnen" vernichten viele andere schädliche Kleininsekten in und ums Haus. Trotzdem stellen sie für den einen oder anderen von uns eine Belästigung dar.

Vorsorge: Wenn eine Duldung absolut nicht vertretbar oder eine natürliche Beseitigung nicht umsetzbar ist,  ist eine Abhilfe durch chemische Präparate als letzte Lösung möglich.

Zeitraum: ganzjährig, in kühlen Räumen nimmt der Befall in der kalten Jahreszeit ab.

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Asseln 

Asseln sind eigentlich landlebende Krebse. Ihre Kiemenanhänge, die immer von einem Wasserfilm überzogen sein müssen, ermöglichen ihnen die Luftatmung. Sie besitzen sieben Paar gleichförmige Beine, ihr Körper ist flachgedrückt. Die Kellerassel zeigt sich einfarbig grau, die Mauerassel ist schwärzlich-braun und hat auf dem Rücken zwei helle Fleckreihen. Ebenso heimisch ist bei uns die Rollassel, deren Körper glatter ist. Sie rollt sich bei Gefahr ein. Diese Asselarten ernähren sich vorwiegend von pflanzlichen Abfällen, Pilzen usw. Die Tiere benötigen zum Überleben eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit. Asseln werden etwa 14 bis 15 mm lang.

Vorkommen, befallenes Gut: Asseln werden häufig in feuchten Kellern gefunden – im Freien leben sie unter Steinen, an faulendem Holz oder auf dem Kompost.

Schäden, Befall: Kotspuren, pilzbesetztes Holz sowie Vorräte an Kartoffeln und Obst können durch Fraß geschädigt werden, sonst unbedenklich.

Vorsorge: Türöffnungen, vor allem Richtung Garten, können eine Backpulverbarriere erhalten (Austrocknung), die ab und zu erneuert werden muss. Es ist wichtig, auch die Versteckmöglichkeiten der lichtscheuen Tiere zu beseitigen und Löcher und Fugen mit Spachtelmasse abzudichten. Größere Mengen Asseln kann man gut mit halbierten Kartoffeln oder Rüben (am besten angefault) anlocken. Auch Blumentöpfe, locker mit Moos oder Holzwolle gefüllt und mit der Öffnung gegen die Wand gelehnt, locken die Tiere an. So angelockte Asseln sollte man auf den Kompost geben, wo sie beim Zersetzen der organischen Materialien sehr hilfreich sind. Bekämpfung mit chem. Präparaten.

Zeitraum: ganzjährig

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Schaben

Deutsche Schabe: 11 - 14 mm, lehmgelb bis braun und flugunfähig, Eipaket hellbraun, 6 - 8 mm deutlich gekammert. Orientalische Schabe: 23 - 28 mm, kastanienbraun bis lackschwarz und flugunfähig, Eipaket dunkelbraun bis schwarz, 10 - 11 mm. Amerikanische Schabe: 35 – 40 mm, größte der Hausschaben, rotbraunfarben und flugfähig, Eipaket meist mit Substratteilchen bedeckt. Braunbandschabe: 10 – 14 mm, rotgelb bis rotbraun und flugfähig, Vorderflügel mit 2 helleren Querbinden, Eipaket oft an Möbel gekittet.

Vorkommen, befallenes Gut: Vor allem saftreiche, weiche pflanzliche Produkte aber auch Abfälle, Aas und andere Produkte tierischer Herkunft, weiche faulende Materialien (Gewebe, Leder, Papier).

Schäden, Befall: Übler Geruch (Ausscheidungen durch Stinkdrüsen), Fraßschäden an Vorräten und verschiedenen Materialien, Verunreinigungen, Übertragung von Mikroorganismen (vorratsschädigende und krankheitserregende Bakterien und Pilze sowie tierische Parasiten), Hervorrufen von Allergien, sehr lichtscheu, deshalb tagsüber schwer zu entdecken, sie werden erst in der Dämmerung aktiv.

Vorsorge: relativ schwierig, da sehr verborgen lebend, meist im ganzen Haus vorkommend, Bekämpfungsaktionen müssen immer den ganzen befallenen Bereich erfassen. Fugen abdichten, keine Essensreste offen stehen oder auf dem Boden liegen lassen, Abfälle laufend entsorgen, Köderdosen mit Lockstoffen aufstellen, etwa 3 Monate stehen lassen, damit auch Jungtiere erfasst werden. Hinweis: Wenn die Tiere bereits unter Tags bei hellem Licht vermehrt zu beobachten sind, deutet dies auf einen starken Befall hin. In so einem Fall sollte die Bekämpfung nur von einer professionellen Schädlingsbekämpfungsfirma mit den jeweils neuesten Mitteln und Verfahren durchgeführt werden. 

Zeitraum: ganzjährig

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